- Beat Furrer &
- Isabel Lewis

In ihrer ersten Zusammenarbeit erkunden Beat Furrer und Isabel Lewis die Stimme als dynamisches Fundament für eine Architektur des Klangs. Die Stimme – seit Jahrzehnten zentral in Furrers kompositorischem Schaffen – erscheint hier als etwas Räumliches, verkörpert im und als Raum durch das renommierte Vokalensemble Cantando Admont unter der Leitung von Cordula Bürgi, begleitet von einem Saxophon – jenem Blasinstrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Das Ensemble, das sich sowohl der zeitgenössischen als auch der frühen Vokalmusik widmet, bewegt sich als Klangpfeiler durch die oberste Etage des Parkhaus Sterntor. Um und zwischen ihnen entfaltet sich eine Choreografie des Publikums, durch Sicht- und Hörachsen geleitet.
Isabel Lewis, dominikanisch-amerikanische Künstlerin, Kuratorin und Professorin mit Wohnsitz in Berlin und Wien, ist bekannt für ihre „occasions“ – multisensorische Formate, die alternative Formen von Sozialität zwischen menschlichen und mehr-als-menschlichen Akteur:innen ermöglichen. Für dieses Festival arbeitet sie im Format der Musikinstallation, das sie in Anlehnung an die „occasion“ erweitert, um das Zusammenspiel von Klang, Bewegung und urbanem Raum zu erforschen.
Beat Furrers kompositorische Arbeit ist seit jeher vom räumlichen Denken geprägt – Klang erscheint nicht nur als zeitliches, sondern stets auch als räumliches Phänomen. Seine musikalischen Gesten öffnen Räume, sie halten inne, dehnen sich aus – fern jeder narrativen Entwicklung entfalten sie eine eigene, klangliche Architektur des Moments. Ausgangspunkt der Überlegungen für eine Musikinstallation war die siebte Szene aus Furrers Oper FAMA, in der das Ensemble verräumlicht wird. Aus dieser Erfahrung entstand die Frage: Wie lässt sich ein Raum mit einem Vokalensemble eröffnen – ein Raum, der durch Stimmen strukturiert und zugleich von ihnen durchquert wird?
Die Arbeit, angesiedelt in einer öffentlichen Parkgarage, lotet die Politiken musikalischer Sozialität aus – von Intimität und Distanz, Virtuosität als Ausdruck, Über- und Unterstimulation als Formen der Kommunikation. Sie kartiert Resonanzen und Ko-Resonanzen zwischen Stimmen, Körpern und der zeitgenössischen Stadtlandschaft und verknüpft musikalisches Material, das sich über mehrere Jahrhunderte spannt.
Die Musikinstallation mit Isabel Lewis & Beat Furrer wird gefördert durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
Mit freundlicher Unterstützung durch PS Parkhaus Service Nürnberg GmbH.
SENSORISCHE INFORMATIONEN
Ort & Umgebung
Die Musikinstallation findet im obersten 8. Stock eines Parkhauses statt, ist überdacht und hat halboffene Wände, die vor Wind und Regen schützen, aber Stadtgeräusche hineinlassen. Die Stockwerke 1-7 sind weiter im Parkhausbetrieb und können über den Fahrstuhl umgangen werden.
Dauer
3 Stunden
Aufzeichnung
Es gibt Video-, Ton- und Fotoaufnahmen.
Sensorische Stimuli
Interaktion: Das Publikum kann sich frei auf der Parkebene um die Sänger:innen und den Musiker herum bewegen.
Visuell: Kostüme und einzelne, wenige Objekte
Licht: Neben dem Parkhauslicht wird es zusätzliche Lichtquellen geben.
Klänge: Andauernder chorischer Gesang verschiedener Werke sowie ein Saxophon. Keine zusätzliche Elektronik.
Sitzmöglichkeiten
Einzelne Stühle und Sitzkissen werden gestellt.
Sprache
Keine Sprache
Ansprechpersonen
Wenn Sie Unterstützung benötigen oder Fragen haben, wenden Sie sich bitte jederzeit an unser Team vor Ort.
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Adresse
Grasersgasse 25
▶Kartenansicht
90402 Nürnberg -
Öffnungszeiten
FR 23.5. 20—23 UhrSA 24.5. 11—14 UhrSO 25.5. 9—12 Uhr -
Mitwirkende
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Isabel Lewis
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Beat Furrer
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Cantando Admont (Elina Viluma-Helling, Hugo Paulsson-Stove,Thomas Köll, Uli Staber)
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Cordula Bürgi
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Gerald Preinfalk
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Dramaturgische Begleitung
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Laure M. Hiendl
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Barrierefreiheit
Rollstuhlgerecht
Fahrstuhl
Taub
Blind
Toilette (EG) - ▶Programmübersicht